Goldener Winzer

Goldener Winzer 2025

Marcel Reif

Sportjournalist und -kommentar


Eine verrückte Idee wird zu einer Erfolgsgeschichte

„Der Goldene Winzer der Stadt Bad Dürkheim“


Als Anfang der siebziger Jahre die Idee entstand, eine besondere Auszeichnung zu schaffen, hielt man das zunächst für einen kaum realisierbaren Wunsch. Doch es kam anders. Lesen sie deshalb die nun folgende Entstehungsgeschichte über den „Goldenen Winzer der Stadt Bad Dürkheim".


Versetzen wir uns in das Jahr 1971. Jeweils ein Höhepunkt und krönender Abschluss einer Kampagne war zu damaliger Zeit ein Familienausflug, meist in eine bekannte Weinregion. Es ging in jenem Jahr ins Frankenland. Dass es nicht nur in der Pfalz, sondern auch dort einen hervorragenden Wein gibt war ja allseits bekannt. Zwei Tage durften wir uns daran erfreuen und wir „erfreuten“ uns ausgiebig und intensiv. Wir erlebten einen feuchtfröhlichen Abend in einem typischen fränkischen Lokal bei bester Stimmung. Es wurde eifrig getanzt und die Zeit verging im Flug. Einigen gefiel es so gut, dass die Abfahrt des Busses vergessen wurde. Das hatte einen einstündigen Fußmarsch zurück zum Hotel zur Folge.


Am Sonntag, es war noch ziemlich früh, ging unsere Tour weiter. Wir fuhren mit unserem Omnibus zu einer fränkischen Burg, denn dort stand eine Weinprobe auf dem Programm. „Was schon wieder Wein“ wird sich da mancher Teilnehmer gedacht haben. Noch ziemlich müde und abgeschlafft lümmelten die meisten auf ihren Sitzen. Der Chronist selbst belegte, zusammen mit dem damaligen Elferrat und heutigen Ehrensenator Kurt Stepp, die Rückbank. Dort war nicht nur der meiste Platz, sondern man war auch verhältnismäßig ungestört. Wir unterhielten uns über den verflossenen Abend und zwangsläufig wurde auch über die Wertigkeit unserer Gesellschaft gesprochen. Kurt meinte, es müsse etwas Besonderes geschaffen werden, das überregionale Bedeutung haben müsste. Meine Antwort darauf: „Das kann nur unser Vereinssymbol, der logeltragende Winzer sein und der in Gold“.

Die Idee des Goldenen Winzers war geboren.


Doch wie ging es weiter? Das Umsetzen scheiterte immer wieder an den finanziellen Möglichkeiten unsere Gesellschaft. Doch geisterte diese fixe Idee des Öfteren in unseren Köpfen und siehe da, wir fanden nach einiger Zeit einen Sponsor, der die Kosten für die ersten elf Orden übernahm. Es war der Oftersheimer Industrielle Hans Wußler, ein Geschäftspartner unsers Ehrensenators Werner Scheller. Ihm müssen wir noch heute dankbar sein, denn niemand wusste zum damaligen Zeitpunkt, wie sich diese Ordensgeschichte in Zukunft entwickeln würde. Endlich war es soweit, 1974 konnte dann die erste Verleihung vorgenommen werden. Der erste Ordensträger war der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Dr. Helmut Kohl. Mit einer kleinen Abordnung fuhren wir, angeführt von unserer Prinzessin Anette I. (Anette Oehl) zur Verleihung in die Mainzer Staatskanzlei. Alle weiteren Orden wurden im Rahmen eines Gala-Abends im Bad Dürkheimer Kurhaus verliehen. 


Das wäre normalerweise das Ende der Geschichte, wenn sich nicht entscheidendes geändert hätte. Auch hier war eine gewisse Spontanität im Spiel. Bei einer Fasnachtseröffnung fragte ich den damaligen Bürgermeister Horst Sülzle nach der Möglichkeit unsere Stadt in die Verleihung mit einzubinden. Nach dem ich ihm versichert hatte, dass das ohne Kosten möglich sei, sagte er sofort zu. Seit dem verleihen wir den Goldenen Winzer der Stadt Bad Dürkheim.


(Text von Günther Hauck)



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