Gründung der Fürstlich Leiningischen Schlossgarde
Schon Mitte der neunziger Jahre wurde intern immer mal diskutiert und angeregt, eine historische Garde zu gründen. Sie sollte auf jeden Fall Bezug auf die Geschichte unserer Stadt haben. Im Jahr 2001 war es dann soweit. Nachdem die Namensrechte mit dem Fürstenhaus der Leininger geklärt waren und ein Uniformschneider gefunden war, ging es mit der Planung zügig voran. Initiator und Motor war unser Elferratsmitglied Wilfried Peter.
Er setzte sich zum Ziel, dass die Garde erstmals zum Stadtjubiläum (1.225 Jahre) öffentlich auftreten sollte, doch davor musste erst die Gründung erfolgen. Am 29.12.2002 war es dann soweit. In einer kleinen aber feinen Feierstunde konnte die Gründung einer neuen Abteilung unserer Karnevalgesellschaft erfolgen. Man nannte sich „Fürstlich Leiningische Schlossgarde“ und trug die Uniform der „Königlich bayrischen Chevaulegers – Regiment Leiningen“ dessen Inhaber der Fürst zu Leiningen um 1780 war. Doch was wäre das Tragen einer Uniform ohne etwas über den geschichtlichen Hintergrund zu wissen. Hier nun eine Kurzfassung:
In der fast 600-jährigen Geschichte der Leininger (1206 – 1792) gab es ein stetiges Auf und Ab. Immer wieder kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Erbstreitigkeiten, sodass es des Öfteren zu Veränderungen der Herrschaftsgebiete kam. Die Leininger auf Bad Dürkheimer Gebiet, sowohl mit der Hardenburg als auch mit der Limburg, auf das Engste verbunden. Auch das heutige Kurhaus war seit 1725 der Sitz und das Schloss des regierenden Fürsten. Im Winter 1792 floh man vor den heranrückenden Franzosen in Richtung Mannheim. Eine Rückkehr scheiterte, man wurde vertrieben. Das war das Ende der Leininger Fürsten auf linksrheinischem Gebiet. Durch einen Friedensvertrag mit Frankreich wurde das Leininger Fürstenhaus mit großen Gebieten aus früherem Kirchenbesitz zwischen Main und Neckar entschädigt. Der Residenzsitz ist seitdem Amorbach. Die knapp 600-jährige Herrschaft über Bad Dürkheim und die Region war damit beendet.
Doch wie ging es mit der Garde nach der Gründung weiter? Man gab sich als Ergänzung zur Vereinssatzung eine eigene Ordnung, und wählte Gerhard Längle zum 1. Kommandanten. Die neugegründete Abteilung hatte zum Grundsatz, sich nur aus Eigenmitteln zu finanzieren. In den folgenden 11 Jahren konnte eine Standarte, eine Gulaschkanone und eine altertümliche Kanone (Name: Starker Rudi) in Selbstbauweise angeschafft werden. Die Ordnung wurde zwischenzeitlich überarbeitet, eine Kommandantur gegründet und Wilfried Peter zum neuen Kommandanten gewählt. Seit Jahren wird ein Marschtanz einstudiert, der eine Bereicherung bei eigenen und auswärtigen Veranstaltungen ist. Die Garde besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt (August 2022) aus folgenden Mitgliedern: